Der Muttertag ist ein Feiertag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft. Er
hat sich seit dem 20. Jahrhundert in der westlichen Welt etabliert. In den deutschsprachigen
Ländern und vielen anderen findet er am zweiten Sonntag
im Mai statt.
Der Muttertag wird in Deutschland seit 1923 gefeiert,
seit 1917 in der Schweiz und seit 1924 in Österreich.
Als Begründerin des
heutigen Muttertags gilt jedoch die Methodistin aus USA
Anna Marie Jarvis, die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis. Sie veranstaltete
in Grafton am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter,
ein Memorial Mothers Day Meeting. 500 weiße Nelken ließ sie zum Ausdruck ihrer
Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter vor der örtlichen Kirche an andere Mütter
austeilen.
In Deutschland wurde der Muttertag 1922/23 vom Verband
Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten
„Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Mit Plakaten in Schaufenstern,
kleineren Werbekampagnen und Veranstaltungen bis hin zu Muttertagspoesie wurde dem ersten deutschen Muttertag am 13. Mai 1923 durch
den Vorsitzenden des Verbandes, Rudolf Knauer, der Weg bereitet. Ab 1926 wurde
die Propagierung des Muttertages an die Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung
übertragen, um „Kirche und Schule zu gewinnen und die Regierung dahin zu
bringen, den Muttertag am zweiten Sonntag im Mai als
offiziellen Feiertag festzulegen“.
1933 wurde der
Muttertag ein offizieller Feiertag und erstmals am 3.
Maisonntag 1934 als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ mit der
Einführung des Mütterdienstes begangen.
Seit 1949 wird der Muttertag in der Bundesrepublik
Deutschland an jedem 2. Maisonntag gefeiert. Das
Datum beruht auf freiwillige Übereinkunft und wird nicht gesetzlich vorgegeben,
d.h. es kann auch verschoben werden, z.B. wenn Pfingstsonntag und Muttertag auf
den gleichen Termin fallen.
Das Traditionelles Geschenk
zum Muttertag sind Blumen. Neben dem Blumengeschenk wird oft der Mutter ein
Muttertagsgedicht überreicht oder vorgetragen.
An die Mutter
Obgleich kein
Gruß, obgleich kein Brief von mir
So lang dir
kommt, lass keinen Zweifel doch
Ins Herz, als
wär die Zärtlichkeit des Sohns,
Die ich dir
schuldig bin, aus meiner Brust
Entwichen. Nein,
so wenig als der Fels,
Der tief im
Fluss vor ew'gem Anker liegt,
Aus seiner
Stätte weicht, obgleich die Flut
Mit stürm'schen
Wellen bald, mit sanften bald
Darüber fließt
und ihn dem Aug entreißt,
So wenig weicht
die Zärtlichkeit für dich
Aus meiner
Brust, obgleich des Lebens Strom,
Vom Schmerz
gepeitscht, bald stürmend drüber fließt
Und von der
Freude bald gestreichelt, still
Sie deckt und
nie verhindert, dass sie nicht
Ihr Haupt der
Sonne zeigt und ringsumher
Zurückgeworfen
Strahlen trägt und dir
Bei jedem Blicke
zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.
Johann Wolfgang
von Goethe . 1749 - 1832
k :)